Was ist Konstruktvalidität in der Forschung?

Eine kurze Einführung in die Konstruktvalidität.


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Symbolbild für Konstruktvalidität

Definition der Konstruktvalidität.


Die Konstruktvalidität ist "die Gültigkeit von Schlussfolgerungen über die höheren Konstrukte, die Stichprobenmerkmale repräsentieren" (Shadish et al., 2002). Als solche ist sie ein Maß für die Verallgemeinerbarkeit in Bezug auf die Konstrukte. Eine hohe Konstruktvalidität ermöglicht Schlussfolgerungen von der Operationalisierung im experimentellen Umfeld auf die gewünschten abstrakten Konzepte, die die Forschung repräsentieren soll.
Während einige Konstrukte und ihre Messungen wie Länge oder Gewicht in der Regel keine Interpretation erfordern, sind andere Konstrukte wie Qualität, die Leistung eines Objekts, menschliche Wahrnehmung oder Empfindungen weniger klar definiert. Die Konstruktvalidität erfordert, dass die untersuchten Konstrukte klar und korrekt definiert und operationalisiert sind, um Rückschlüsse von der beobachteten Messung auf das untersuchte Konstrukt zu ermöglichen.

Die anderen Dimensionen der Forschungsqualität, die der Konstruktvalidität entsprechen, sind:Auf unserer Seite zu Rigorosität kannst du einen Überblick darüber erhalten, ob dies die Dimensionen sind, die du für Deine Forschung bewerten solltest, oder ob du stattdessen das Framework der Trustworthiness verwenden solltest (für qualitative Forschung).


Probleme der Konstruktvalidität.


Die folgende Tabelle stellt die häufigsten Probleme und Gefahren für die Konstruktvalidität und ihre Konsequenzen dar, wenn sie nicht beachtet werden.
Problem bzw. Gefahr
Unzureichende Erklärung von Konstrukten
Konsequenz
Verzerrte Ergebnisse können auftreten, wenn die Messungen nicht die zu untersuchenden Konstrukte repräsentieren.
Problem bzw. Gefahr
Monomethoden-Bias
Konsequenz
Schwierigkeiten bei der Interpretation der Ergebnisse können auftreten, wenn die Konstruktvalidität nicht angemessen bewertet wird.
Problem bzw. Gefahr
Verwechslung von Konstrukten mit Konstruktebenen
Konsequenz
Mangelnde Übertragbarkeit der Ergebnisse aufgrund von Konstruktinkongruenz.
Problem bzw. Gefahr
Behandlungsempfindliche Faktorstruktur
Konsequenz
Eingeschränkte Replizierbarkeit, wenn die Konstruktvalidität nicht klar dokumentiert wird.
Problem bzw. Gefahr
Reaktive Selbstberichtsänderungen
Konsequenz
Teilnehmer können motiviert sein, ungenaue Selbstberichte abzugeben, um einen wahrgenommenen Vorteil zu erzielen.
Problem bzw. Gefahr
Ausgleichende Angleichung
Konsequenz
Teilnehmer in der Kontrollgruppe können kompensatorische Unterstützung erhalten, weil sie nicht in der Behandlungsgruppe sind.
Problem bzw. Gefahr
Reaktivität auf die experimentelle Situation
Konsequenz
Umwelteffekte des Experiments können Teil des Konstrukts der Behandlung sein.
Problem bzw. Gefahr
Erwartungen des Experimentators
Konsequenz
Teilnehmer möchten möglicherweise den wahrgenommenen Erwartungen entsprechen.
Problem bzw. Gefahr
Ausgleichender Wettbewerb
Konsequenz
Motivation der Teilnehmer kann je nach zugewiesener Gruppe unterschiedlich sein.
Problem bzw. Gefahr
Behandlungsverwässerung
Konsequenz
Wenn Teilnehmer Behandlungen ausgesetzt sind, denen sie nicht zugewiesen wurden, werden potenzielle Schlussfolgerungen ungültig.


Strategien zur Verbesserung der Konstruktvalidität.


Die Steigerung der Konstruktvalidität beinhaltet die Anwendung von Strategien zur Verringerung der oben genannten Bedrohungen. Du kannst die folgenden Techniken anwenden, um die statistische Schlussfolgerungsvalidität Deiner Studien zu stärken:
  • Triangulation: Die Verwendung mehrerer Messmethoden zur Bewertung eines einzigen Konstrukts trägt dazu bei, die Ergebnisse zu überprüfen und ein umfassenderes Verständnis des Phänomens zu vermitteln. Wenn verschiedene Messungen konsistent ähnliche Ergebnisse liefern, steigert dies das Vertrauen in die Validität des Konstrukts. Du kannst verschiedene Arten der Triangulation in Deiner Forschung anwenden, wie Methodentriangulation, Datentriangulation, Kontexttirangulation, Forschertriangulation und Theorietriangulation.
  • Vorabtests: Die Vorabprüfung von Messinstrumenten an einer kleineren Stichprobe vor der Hauptstudie kann potenzielle Mängel und Verbesserungsbereiche aufzeigen. Dieser iterative Prozess stellt sicher, dass das Messinstrument das beabsichtigte Konstrukt genau erfasst.
  • Manipulationsüberprüfungen: In experimentellen Studien dienen Manipulationsüberprüfungen dazu, den Erfolg von Interventionen oder experimentellen Manipulationen zu bewerten. Diese Überprüfungen geben Aufschluss darüber, ob die beabsichtigte Manipulation das interessierende Konstrukt effektiv beeinflusst hat. Du kannst den Messinstrument z.B. in einer Pilotstudie daraufhin evaluieren.
  • Longitudinale Studiendesigns: Längsschnittstudien, die Teilnehmer im Laufe der Zeit verfolgen, können dazu beitragen, die zeitliche Stabilität von Konstrukten festzustellen. Dieser Ansatz gewährleistet, dass das gemessene Konstrukt über verschiedene Zeitpunkte hinweg konsistent bleibt.


Fazit zur Konstruktvalidität.


Die Konstruktvalidität ist ein grundlegender Aspekt der Forschung, der direkten Einfluss auf die Genauigkeit und Glaubwürdigkeit der Forschungsergebnisse hat. Du musst sorgfältig darin sein, Bedrohungen der Konstruktvalidität zu identifizieren und zu reduzieren, um sicherzustellen, dass Deine Messungen tatsächlich die theoretischen Konstrukte repräsentieren, die untersucht werden. Durch die Anwendung von Strategien wie der Verwendung mehrerer Messmethoden, dem Vorabtesten von Instrumenten, der Durchführung von Manipulationsüberprüfungen und der Anwendung von Längsschnittstudien kannst du die statistische Schlussfolgerungsvalidität deiner Arbeit erheblich verbessern. Letztendlich ist die Aufrechterhaltung einer robusten Konstruktvalidität entscheidend, um zuverlässige und bedeutsame Beiträge zum Wissensstand zu leisten.


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